mozart war der führende motherfocker in town. Kein wunder, dass er rot sah, als er erfuhr, wer da im begriff war, durch good ol vienna zu touren: motherfuckin Muzio Filippo Vincenzo Francesco Clementi. Der komponist der sechs sonatinen op 36, der komponist, dessen gesammelte werke heute sechzig bände füllen.

Der vier jahre jüngere mozart ist fünfundzwanzig, steht voll im saft, hat ja schließlich auch keine elf jahre mehr zu leben, und hält sich, ziemlich zu recht, für den baddest motherfucker in the world, sowohl am fortepiano, als auch am federkiel. Unser kumpel ludwig Van ist zu diesem zeitpunkt ja erst elf aber davon später mehr.

Mozart ist bereits ein halbes jahr in der stadt und ist sich sicher, dass es SEINE stadt bleiben wird. Die einladung kommt von joseph the second persönlich.

Clementi hält mozart zunächst aufgrund seiner nicen klamotten für einen kammerherr und

nachdem sie genug höflichkietsfloskeln ausgetauscht haben, meint der kaiser: „let us hear from the catholic church“, womit er auf clementis römische herkunft anspielt und ihm bedeutet zu beginnen. Der setzt sich an die tasten, und improvisiert erstmal wie ein junger gott, dann spielt er seine Sonate in Be -Dur , Op. 24 No. 2, ein brillantes, viruoses stück. Natürlich fehlt ihm mozarts melodische eleganz und harmonische erfindungsgabe; but then again, so does everyone else’s music.

Nachdem clementi fertig ist, meint der kaiser zu mozart: Allons, off you go!

mozart beginnt zu improvisieren wie ein noch jüngerer gott, allen fällt die kinnlade runter, und dann schickt er noch variationen über ein vom kaiser ausgewähltes thema aus einer heute längst vergessenen oper hinterher.

Großherzogin luisa, die gegen mozart wettet, weil sie die „porcheria tedesca“ des salzgburgers nicht leiden kann, tritt vor und legt ihm ein unleserliches manuskript paisiello-sonaten vor, von denen er den ersten satz vom blatt lesen soll, clementi die zweiten und dritten sätze.

Natürlich erklärt der kaiser das ganze zum unentschieden, und die hundert dukaten preisgeld werden geteilt. Aber die wette gegen die großherzogin streicht er dennoch ein, denn die muss natürlich zugeben, dass der schweinische ösi gewonnen hat. Der beschreibt clementi so: „er hat um keinen kreutzer geschmack noch empfindung – ein blosser mechanicus“ – der wohl erste diss der musikgeschichte.

Aber für clementi geht es noch glimpflich aus. 19 jahre später, im jahre 1800 kommt ein gewisser klaviervirtuose daniel steibelt aus paris nach wien, hat eine fette deutschlandtournee in der tasche und gedenkt, in der city of music derbe durchzustarten. Und wie ginge das besser als indem man den lokalmatador im klavierduell zerfickt? Eigentlich keine schlechte idee, nur eben, dass besagter lokalmatador ein mürrischer rheinländer namens beethoven ist und mittlerweile der krasseste motherfucker seit mozart, welcher vor neun jahren wegen übermäßigem quecksilberkonsum oder syphilis oder salieri ins gras gebissen hat.

prince lebkowitz sponsort steibelt, prince lichnowksy ist beethovens pimp.

Als herausforderer hat steibelt zu beginnen. Dreht sein notenblatt affektiert auf die seite, und beschwört den sogenannten „sturm“, einen billigen effekt, für den er berühmt ist. Das parkett bebt, die damen erröten, der sturm legt sich, die leute rasten aus, eyes on beethoven.

Der atmet tief ein, atmet sehr langsam aus, und schlurft fast widerwillig zu klavier. Dort angekommen, nimmt er steibelts auf die seite gedrehtes notenblatt mit einem müden lächeln, zeigt es dem atemlosen publikum, und dreht es auf den kopf. Burn!

Dann spielt er steibelts thema und variiert es, übertreibt es, verzerrt den rhythmus, macht es immer lächerlicher, lacher aus dem publikum. Dann packt beethoven aus: virutoser noch als steibelt schießen die finger auf und ab, saiten reißen. Diverse orgasmen, ja schwangerschaften sind belegt, auch bei männern. Und zum schluss nimmt sich beethoven noch des steibeltschen sturmes an, und zwar stürmischer noch, als alles was je einer auf einem klavier gestürmt hat. Das blattgold blättert ab, das elfenbein wird schwarz, das ebenholz weiß, die leute rasten aus.

Steibelt, nicht besiegt, sondern erniedrigt, stürmt aus dem konzertsaal, lebkowitz hinterher und steibelt schwört ihm, niemals wieder nach wien zurückzukehren, solange beethoven dort wohnt.

Beethoven ist zwar siebzigmal umgezogen, hat wien aber nie wirklich verlassen; und steibelt bleibt seinem schwur treu. Die deutschlandtournee sagt er ab. Niemals wieder hat sich jemand mit beethoven angelegt. Und die vier noten des steibelt-themas sind zu den ersten vier noten der eroica-sinfonie geworden.

Übrigens hat man auch ein orgel-duell mit bach organisieren wollen. …

als der herausforderer jedoch vor ort von bach erzählt bekam, reiste er über nacht heimlich ab. Bach spielte das konzert alleine, und man sagt es war die fetteste party, die weimar je gesehen hat. Die groupies drängten sich an seinem backstage-alkoven und das ist der wirkliche grund warum bach 16 kinder hatte.

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Wer nicht gefällt, muss zu den Löwen! Acht der besten Pianistinnen und Pianisten Mannheims sind in der Arena! – ein falsches Tönchen kann den Tod bedeuten! Sie alle hatten einen Monat Zeit, um den selben Song zu lernen: Den wohl schönsten aller Standards (welcher das genau ist, bleibt geheim). Keine Sorge: Langeweile kommt da keine auf, denn jedes Mal erklingt das Stück in völlig neuem Stil. Auf jedem Tisch befindet sich ein Knopf, mit denen das Publikum die Falltür in der Bühne öffnen kann. Wie im alten Rom. – Ok, das ist vielleicht gelogen. Unterhaltsamer als Squid Game wird das Swing Game allemal. Freuen Sie sich auf:

Justin Zitt, den juvenilen Jungspund mit den flinken Fingern
Clara Vetter, die Meisterin des freien Spiels und filigraner Klangstrukturen (Gast aus Stuttgart)
Juliana Saib, die revolutionäre Grenzgängerin zwischen Jazz, Bildender Kunst und Performance
David Heiner, den Hansdampf in allen Gassen: Klassik, Pop und Jazz hat er bereits gewonnen.
Lukas Derungs, Groove-Genie, Zen-Mönch und Rapmusik-Legende
Nicolai Daneck, ehemaliges Wunderkind und jetziger Jazzpolizeidirektor
Luiz Blumenschein, den hochrenommierten brasilianischen Korrepetitor und Improvisator
und Stephan Pfalzgraf (macht auch mit)

am 4. Mai, 20:00 Uhr im Kazzwoo Mannheim

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