Konzeptkunst von Franz P. Apfelghast

Franz P. Apfelghast ist ein entfernter Bekannter von mir. Anfang des Jahres 2015 kam uns bei einem gepflegten Bier die Idee, eine Ausstellung mit Konzeptkunst aus seiner Feder zu eröffnen.

DSC_0089Dabei sollte es um eines von Franzens wichtigsten Themen gehen: Das Nichts. Aus persönlichen Gründen pflegte Franz bereits seit seiner Kindheit eine enge Beziehung zum Nichtsein und versuchte seither, sich diesem im Grunde doch unbegreiflichen Thema mit den Mitteln der Kunst zu nähern. Er glaubte, dass allein die Kunst die Fähigkeit habe, dem Menschen das Verständnis des Nichtseins zumindest anzudeuten indem sie dieses umringt, umrundet, aus verschiedenen Persepektiven beleuchtet, es mit aller Macht durchdringt und seine Schattenumrisse kenntlich macht.

„…der andere aber, daß es nicht ist und daß dies Nichtsein notwendig sei, dieser Pfad ist […] gänzlich unerforschbar. Denn das Nichtseiende kannst Du weder erkennen (es ist ja unausführbar) noch aussprechen.“
– Parmenides von Elea, Über die Natur

 

DSC_0060Ein Ausstellungsort war für Franz schnell gefunden: Die seit Jahren leerstehenden Vitrinen des Podiumsgeschosses im Stadthaus Mannheim. Bürokratische Unfähigkeit verhinderte dort seit Ewigkeiten, dass die wertvolle Ausstellungsfläche sozial, gesellschaftlich oder künstlerisch angemessen genutzt wurde, was Franz das perfekte Ausgangsmaterial für seine Skulpturen bot: Reines Nichts hinter Glasfenstern.

Ich selbst stand der Auswahl skeptisch gegenüber, hatte ich doch schon vor Jahren versucht, der Stadt eine Ausstellung meiner Gedichte in diesen Vitrinen nahezulegen, was nicht einmal nach dem Angebots des Honorarverzichts meinerseits zustandegekommen war.

 

DSC_0090Franz jedoch meinte, die Ausstellung auch ohne meine Beteiligung ausführen zu wollen, was er auch tat – mehr oder weniger. Denn als ich schließlich mit einer Gruppe von Freunden die Ausstellung besuchen wollte, teilte uns ein freundlicher Mitarbeiter des Stadthauses mit, man wisse nichts von einer Veranstaltung und werde diese auch unterbinden, sollte sie stattfinden. Zunächst war das eine Enttäuschung für uns – dann aber realisierten wir, dass Franz damit einen seiner größten Coups gelandet hatte: Die Ausstellung über „das Nichts“ hatte nicht stattgefunden. Und das ohne Franz P. Apfelghasts Zutun. Angemessener hätte er sich dem Thema wohl nicht nähern können.

 

Skizze2Skizze1Frühe Konzeptskizzen aus dem Hause Apfelghast (Klick zum Vergrößern)

 

 

 

 

 

DSC_0074Der verstörte Brief einer Ausstellungsbesucherin (Klick zum Vergrößern)

 

Pressekommentare

„Früher […] hat man die Ideen von Konzeptkunst wenigstens noch […] umgesetzt. [Apfelghast] erklärt nun jede halbgare Idee bereits zur Kunst. Entsetzlich“
– anonymer Kritiker

„[Franz P. Apfelghast] behauptet einfach, etwas zu können, z.B. ein Werk aus purer Form schaffen zu können. Er kann es nicht. Natürlich kann er es nicht. […] ist er absolut größenwahnsinnig“
– anonymer Kritiker

„Apfelghast betreibt […] durch sein unermüdliches Durchexerzieren ein im Grunde pädagogisches Programm: Er will uns beibringen, doch bitte endlich ALLES, auch das absolute Nichts, als Kunst zu begreifen. Selten einen größeren Schwachsinn gehört.“
– anonymer Kritiker

„Von jemandem, der […] auf siner Facebook-Site Einhornbilder zusammenstellt und das dann auch noch als Kunst verkauft, kann man […] kaum etwas halbwegs Brauchbares erwarten.“
– anonymer Kritiker

„Franz P. Apfelghast ist […] scheiße“
– anonymer Kritiker

„In [Apfelghasts] identitätsloser und aussagefreier Kunst sehe ich ganz klar einen ironischen Kommentar zur deutschen Flüchtlingspolitik“
– anonymer Kritiker