Die folgende Rhapsodie versucht sich in etwa am Stil einer im neunzehnten Jahrhundert geschriebenen exotistischen Dichtung aus der Perspektive eines indigenen, der mit seinem Stamm auf eine moderne Kultur trifft. Der Text wurde als exotistisch abgelehnt, obwohl er das ja sein will, um den Exotismus zu erörtern aber was habe ich auch erwartet.

Das Leben ist hart. Unsere Feinde bedrohen uns ständig. Das Volk der Leoparddämonen. Die fliegenden Surr-Dämonen. Die eingewickelten Dämonen. Wir töten sie alle im ehrenhaften Kampf. Danach bitten wir sie um Erlaubnis, sie essen zu dürfen. Hierzu Ritual. Ich schnitt die schwarzen Lamellen ab und fand, dass sie nicht schmeckten; Feuer konnten ihnen nichts anhaben. So wurden sie Teil meines Kleides. Man bewundert mich dafür. Das Wetter wird besser. Weil wir uns erfolgreich wehren. Schamane fuhr in den Tod, brachte Wissen von den Surr-Dämonen zurück: Ein episches Gedicht der Kämpfe zwischen Leoparden und den Eingewickelten. Seit einer Woche sterben alle. Der Dschungel ist ein Gewirr aus wachsenden grünen Geistern mit denen man sprechen kann. Sie kommunizeren mit mir immer nachts, als hängten sie sich an meine Seele und schickten mir dann Träume. Alle wachen nachts oft auf. Die Raubzüge müssen häufiger werden, weil die Clanstrukturen durch den hohen Verlust an Menschenleben zerfallen. Auch die Nachbarn sind dezimiert. Aber ihr Niedergang muss andere Gründe haben. Denn der Schamane ist sich sicher, dass es bei uns etwas mit der fehlenden religiösen Hingabe an sein Ritual zu tun hat. Ich zerteile einen Eingewickelten in viele Teile, und bewahre ihn in seinen Wickeln auf. Ich frage mich, wieso er so viel Wickel braucht, bei dieser Hitze. Ich bin der letzte meines Stammes. Ich sehe täglich Surr-Dämonen. haben sie ein Bündnis mit den Eingewickelten? Ich töte täglich einen, so viele kann ich gar nicht essen. Ich betete am Leichnahm des Schamanen, dass der Himmel sich meiner annehme. In der nächsten nacht, direkt nach Sonnenuntergang, es schlug in einem mal von hell nach dunkel um, da hörte ich gewaltig und erschreckend ein Gesurre, das so wild und laut war wie ich es noch nie gehört. Ich sprang von einem Baum von unten her heran, ich hielt mich fest. Es war der größte Surrer, den ich je gesehn, so groß wie drei Leoparden. Er wand sich, er schrie. Er machte mit seinen Zauberkräften die Welt immer kleiner und kleiner. Die Bäume verschrumpften, das mondgelbe Grün, jetzt ein Grau, wurde Brei, und es funkelten blaumonden Flusskapillare. Ich stieg, und der Wind wehte, als stürmte es. Nach einer Stunde gab der Surrer auf und machte die Welt wieder größer und setzte mich hier vor euch eingewickelten ab; und hier bin ich und spreche und erzähle die Geschichte. Ich hoffe ihr respektiert mich, da ich so viele eurer Leute getötet; dort in dem Bündel habe ich noch Trophäen. Ich wäre bereit, einen Kopf gegen meine Freiheit zu tauschen.