Der folgende Plot zeigt eine Episode einer HBO-Serie mit dem Titel „1dentity“, in der der Protagonist verschiedene „Rollen“ spielt. Diese Rollen sind fiktive gesellschaftliche Situationen, die erschreckend real sind. Die Serie kritisiert gesellschaftliche Missstände, wurde aber von der Produktionsfirma sofort abgelehnt, weil keiner die Hintergründe verstand. Das Publikum hier ist deutlich intelligenter und offener und man kann ihm mehr moralisch komplexes Material zumuten (please don’t kill me).

Eine Geschichte, die ich mal machte, war so, dass ich eine Frau zu sein hatte, deren Macker ihr wahnsinnig gerne ins Gesicht spritzte. Das gefiel mir natürlich gar nicht, obwohl der Typ wahnsinnig nett war. Er arbeitete als Barrista in einem veganen Café und war sehr muskulös und sexsüchtig. Er kompensierte dies, indem er mir täglich ins Gesicht spritzte. Ich hatte zunächst Sorgen wegen meiner Haut, weil ich ja starke Akne habe, doch dann wurde mir klar, dass das die beste Akne-Therapie ist, die man sich vorstellen kann. Vorausgesetzt, natürlich, es gefällt einem, dass einem jemand ins Gesicht spritzt. Von da an drehte sich jedenfalls alles. Von nun an verlangte er Geld von mir, weil er sich sagte, er könne das ja alles in Flaschen abfüllen und als Hautpflegeprodukt verkaufen. Ich musste nun wohl oder übel dafür bezahlen, dass mir der vegane Barrista ins Gesicht spritzte. Aber dann verstand ich, dass ich ihn erpressen kann mit seiner Neigung, weil er in seinem Millieu dafür gecancelt werden konnte. Von nun an bekam ich also für umme ins Gesicht gespritzt, was ein guter Kompromiss war.