Dies ist der Versuch, den Tagebucheintrag eines französischen Philosophen zu fälschen. Als mein Noisette kam, habe ich andächtig aus dem Fenster geschaut und entschieden, den Text nicht abzuschließen und ihn ohne Revision hochzuladen. Nimm das, Welt!

Wessen Gebiete durchschreite ich tags, während nachts mir der schwere Genosse die Zähne zusammenpresst? Wessen Gefilde sind das, diese schummrigen, schlecht hochgeladenen Tiles einer faschistoid anmutenden Slumwelt? Ich tue jeden Tag denselben Schritt hinaus aus meinem Wohnkanister, welcher schon seit meinem Einzug vor zehn Jahren einen den Steinen, aus denen er gebaut ist, nachgeformten Riss in der Tapete besitzt. Dort vor der Tür steht täglich ein Mann in Lederjacke, der mich so freundlich grüßt, als habe er vom Heiland ein neues Herz aus Ambrosia eingesetzt bekommen, dabei ist es nur eine Scharade, um an mein Geld zu kommen, und je unfreundlicher ich ihn abweise, desto freundlicher lächelt er, der wenige, dafür aber die richtigen Bibelstellen zur Ausbildung gelesen hat. Seine Freundlichkeit wie eine warme Wolke verstopfter Sommerluft hinter mir lassend, begebe ich mich auf den Weg zum Ort meiner Zuflucht, dem Caféhaus, das meine Wunden nur zu lindern vermag, niemals zu heilen. Dort setze ich mich und beginne mit den Versuchen zu einem neuen Werk, mit einem neuen Stil, mit neuer Handlung, und abermals entgleitet mir alles. Das Du schreibe ich mir hin, und ich sage von ihm, es habe ja immer gewusst, dass ich lüge, dass ich gar nicht Gebiete durchschreite, dass ich keinen Mann in Lederjacke sehe, sondern dass ich zum Zeitpunkt des Niederschriebs, der ein analog zum Zeitpunkt des Lesens voraustuckerndes Jetzt ist, schon im Café war und mir eine Situation des Weges ins Café aus hunderten Café-Wegen zusammendestillierte. Wem sind diese Gefilde, die ich beschrieb? Sie sind unser, sage ich dem Du, dir und mir sind sie, und sonst niemandes Eigentum… Ah Silwuplä, Mademoiselle!