eine drückende schwüle hat eingesetzt. wolken umfassen uns, sonne trieft von ihren decken herab. in der nacht gab es regen, ein schwamm tauber erde liegt feist in den wehen und schwitzt eine feuchtigkeit müder gesinnung ins leinen des windes. das atmen fällt schwer, weil die luft nur mit mühe die nüstern passiert. in den händen den brief von dir, lese ich jeden gedanken zum tausendsten mal. an die echtheit der sätze zu glauben ist schwer, denn ich weiß, dass mein innerstes alles so gerne für wahr halten würde. ich muss also alles verliern. advocatus diabloli spielen. die fälschung vermuten. fanatisch die fehler der imitation finden. plötzlich erinnere ich, dass du nie ohne smartphone geschrieben hast. hilflos befühle ich das, was der brief deine handschrift nennt. kann ich sie kennen? und schließlich verstehe ich, dass ich den brief nur syntaktisch, semantisch jedoch gar nicht lesen kann. tausende male schon hab ichs gesprochen, auswendig kann ich es schon, und verstehe nicht einen der sätze. als lösten sich wörter des welttextes auf in ein meer aus (ver)satzstücken.