meine eltern baten mich heut morgen an den frühstückstisch. du weißt, dass ich sie wieder mal besuchen wollte, wieder mal das schloss betreten, das die beiden nun seit jahren einsam hüten. ein eigenartiges gebäude, steht es dicht umgeben von den schlössern anderer in einem kleinen dorf am rhein, gesäumt von gärten und beton. ich hab dir doch erzählt, dass meine eltern dieses schloss vor vierzig jahren selbst errichtet haben? in der einfahrt steht ein traktor und die milchkuh. und am frühstückstisch, bei brot und frischer butter, offenbaren mir die beiden nun, sie seien keine bauern, seien sich nicht hier im weiler, sondern während ihres studiums der nuklearphysik begegnet. ihre einfalt hätten sie nur vorgespielt, damit ich mich aus eigner kraft entwickeln könne. dreißig jahre lang hab ich geglaubt, sie könnten mir zumindest geistig nicht das wasser reichen! deprimiert von einer zinne blickend, wünsche ich mir nun, dass die demenz zu hilfe kommt.