die hochzeit geriet zum bizarren spektakel. die torte bewohnten gemeinsam zwei stripper, die pünktlich herausspringen, gäste mit sahne beschmieren. die musiker spielen in goldenen anzügen schlechten elektroswing. üppige mengen büffet werden jederzeit aufgefüllt. gäste verhalten sich ganz unvorhersehbar; einer begrabschte die brautjungfern, andere badeten nackt in der bowle, dritte begossen die gatten mit seim aus dem lindt-schokobrunnen. es geben sich heute der bruder und seine geliebte das ja-wort. der bruder ist schon dreiunddreißig, die braut zweiundzwanzig. er stellt sie mir vor, ihr anblick bestürzt mich, ich breche zusammen. man stützt mich, man kühlt mich, man gibt mir zu trinken. das ist doch nicht möglich, entfährt es mir. abermals schaue ich hin; doch die braut gleicht dir plötzlich kein bisschen mehr. eben noch gafftest du frostig aus ihrem gesicht. alkohol bringt mich zurück, ich beginne zu lächeln: die wissen ja nicht, dass du draußen im auto bist und ich dich beinahe mitgebracht hätte.