ich sitze, schwül die tage immernoch, im zimmer. ratternd bläst der alte kühlschrank schlecht gekühlte luft herein, sie stinkt nach chlor und schimmel. kleider werden nicht mehr trocken. fenster sind verklebt, die kleine morsche lampe funzelt dünn. inmitten meines zimmers sitzt du, unbeweglich, starrst auf drucke alter meister, die sich wegen feuchtigkeit schon langsam wellen. deine anmut ist wie eingefroren. ich erinnerte mich gestern endlich an den namen deines atems. oder habe ich ihn neu geschaffen? flüstertest ihn du mir zu? ich bete ihn jetzt pausenlos, beschwöre deinen geist. ich finde erste zuckungen, bin sicher, dass du dich bewegt hast, höre laute, wörter, einen satz. du bist zurück, du bist zurück, mein gott, ich habe dich so sehr vermisst. die augen gehn mir über. und ich falle in dich, wie in ohnmacht, schlafe wandelnd durch erinnerungen ohne zeitmaß.