Wer Zug fährt, erfährt die Flächen. Dort, wo keine Städte sind, und wo die wenigen Waldstückchen verbeigezogen sind, öffnet sich sich dem Reisenden der Raps, der Weizen, der Mais vor allem, und das überall auf der Welt. Dies ist die Bürde, die noch heute der nachsteinzeitliche Mensch trägt: Er muss seine Landschaft in großen Stile umgraben und die Sträucher, Wiesen, Urwälder und Heiden eintauschen gegen diese Gleichförmigkeit des Ausblicks. Ab und zu nur ist das eintönige Grün durchbrochen vom Gelb des Raps und vom Braun der Brachen. Der Blick schweift über diese Nicht-Flächen hinüber zum nächsten Berg, vielleicht einer Baumreihe, und meist leider nur zu einer Straße oder einem Starkstrommasten.
Wir tanzen auf unseren Sitzen, weil die Strecke uneben ist. Müde schauen wir hinaus, beobachten durch die Spiegelung der Fenster die Menschen auf der anderen Seite des Gangs. Das Bild ist phasenverschoben; ein Teil eher rötlich, der andere bläulich. Ich frage mich, ob ich die hübsche Französin gegenüber mit der einer 3D-Brille räumlich sehen könnte.