heute morgen hab ich dir von dem konzert berichtet; habe dir erzählt von menschen, die so tun als wären sie maschinen, habe dir belegt, dass alle kunst nichts andres ist als ein versuch des menschen sich die schauerliche welt der technik zu erschließen. du dagegen hast mich spüren lassen, dass du nichteinmal bereit bist, diese thesen anzuhören. während ich mit meinem kugelschreiber erste sätze auf den weißen unterarm probierte, blieb ich stecken in der sanftheit deiner langeweile. deine augen starrten so gewetzt in mich, als ob sie hinter dem gesagten was ästhetisches vermuteten. also ließ ich ab und küsste dich, und während du mich wegschobst, formte sich in mir erneut gedankenmaterial, mit dessen kalter wucht ich dummkopf dich für mich gewinnen wollte. manchmal bin ich froh darüber, dass du nur ein lächeln für mich übrig hast.