kontakte ermöglichten uns diesen opernbesuch: generalprobe, flüsternde schauspieler, chorsänger, leute, die darsteller kennen. am pult sitzen knabbernde männer, zentral sitzt ein wesen von stechender würde, die chefin der massen. der bruder erklärt mir ein leitomtiv, zwingt mich die ganzen vier stunden lang, dieses genau zu sezieren. die leute hier wandeln erschöpft von den wochen der arbeit, man sieht in den augen verblühte ideen. mechanisch behauen sie erz, tun den dienst an der kunst, wollen größeres leisten als einzelne können. am ende jedoch braucht ein werk dieser größe genie. selbst die beste koordination kann genie nicht erzwingen, sagt bruder. es stimmt, denk‘ ich, sehe ihn leiden und sterben und fiebern und bleibe dem allem so fremd, doch ein wunsch in mir wächst, teil des trubels zu sein. bleibt der zweifel, ob alle ekstase vielleicht nur die einbildung viel zu erschöpfter beteiligter ist.