ein traumgefühl umschwirrt mein morgenritual. der inhalt dieses traumes ist mir gänzlich unbekannt, doch wie beim lesen eines buches ist es nicht die handlung, die mir bleibt. ich wate in dem plasma einer stimmung. die sicherheit des wissens um das ende meiner existenz. der absoluten endlichkeit, die vor mir steht, die göttliche gewalt der sanften abberufung. wie ein kosmisch hoher bucheinband versperrt er jede sicht auf alles nichtsein nach dem letzten tag. es ist nicht furcht, was mich durchdringt, es ist nicht erfurcht, nicht erwartung. nur ein unbeschreiblich tiefer rausch. die schlimmste strafe wäre wohl der zwang zum weiterexistieren.
10. September 2022
Kommentare von stephan